Seit rund 20 Jahren setzt die zivile Bundesverwaltung insbesondere in den Bereichen Finanzen, Personal, Logistik, Beschaffung und Immobilien (Supportprozesse, kurz SuPro) Standard-Software der Firma SAP ein. Vor rund vier Jahren hat SAP angekündigt, die in der Bundesverwaltung eingesetzte SAP-Plattform nur noch bis Ende 2025 weiterzuentwickeln und zu unterstützen.
Am 28. Juni 2017 hat der Bundesrat gestützt auf eine umfassende Marktanalyse beschlossen, im Bereich der Supportprozesse künftig die neue SAP-Standard-Software «S/4HANA» einzusetzen. Auf Basis dieses Grundsatzentscheids wurde die Strategie «ERP-IKT 2023» vom EFD und vom VBS unter Einbezug der übrigen Departemente erarbeitet.
Strategie «ERP-IKT 2023»
Am 1. Juni 2018 hat der Bundesrat die Strategie «ERP-IKT 2023» zur Kenntnis genommen. Diese sieht vor, dass im Jahr 2023 die zentrale Bundesverwaltung die Supportprozesse optimiert, integriert, für die weitere Digitalisierung vorbereitet und die die Supportprozesse unterstützenden sowie die einsatzrelevanten SAP-Systeme vollständig erneuert hat. Das einsatzrelevante System des VBS soll m Krisenfall rasch abgekoppelt und unabhängig betrieben und genutzt werden. Ebenfalls sind die Voraussetzungen geschaffen, dass die Fachanwendungen sich erneut über standardisierte Schnittstellen an die Supportprozess-Systeme anschliessen und von den Supportprozess-Funktionalitäten profitieren können.
Mit dem Wechsel auf S/4HANA werden die bisherigen SAP-Systeme nicht einfach ersetzt: Die neue Plattform bietet zusätzliche Funktionalitäten und damit Möglichkeiten, die Support-und Geschäftsprozesse zu vereinfachen und zu optimieren und somit – im Sinne der Digitalisierung – zusätzlichen Nutzen zu realisieren.
Strategie-Umsetzung mit zwei Programmen
Zur Umsetzung der ERP-IKT-Strategie wurden zwei Programme initialisiert:
- «SUPERB» für die Modernisierung der Informatiksysteme zur Unterstützung der Supportprozesse und Umstellung der zivilen SAP-Systeme, sowie
- «ERP Systeme V/ar» für die Erneuerung der einsatzrelevanten SAP-Systeme des VBS. Dieses ist notwendig, weil die Armee basierend auf dem Leistungsauftrag 2018 auf ein gehärtetes, abkoppelbares System auch in ausserordentlichen Lagen zurückgreifen können muss. Die nicht-einsatzrelevanten Teile des VBS sollen entflechtet werden und auf das zivile SAP-System wechseln.