Grundsteinlegung für die neue Schwimmsporthalle in Tenero

Im «Centro Sportivo Tenero» (CST) entsteht ein neues Schwimmsportzentrum. Die Grundsteinlegung am 15. Mai 2024 markierte den Start für den Bau der Schwimmhalle. Diese wird bis 2027 realisiert. Danach werden die bestehenden Aussenanlagen ersetzt. Voraussichtlich 2029 wird das Schwimmsportzentrum fertiggestellt.

Unbestrittenes Herzstück des neuen Schwimmsportzentrums ist die Schwimmhalle – ein grosses «Upgrade»: Die bisherigen Schwimmanlagen sind reine Aussenanlagen. Mit dem Ausbau der Schwimminfrastruktur am Ufer des Lago Maggiore schaffen das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL und das Bundesamt für Sport BASPO optimale Voraussetzungen für den Schweizer Schwimmsport.

Realisierung in zwei Etappen

Gemäss aktuellem Zeitplan wird die Schwimmhalle voraussichtlich Mitte 2027 in Betrieb genommen. Sie wird über ein Olympiabecken mit Hubboden, ein Springerbecken und einen Schwimmkanal verfügen. Weiter sind zwei Whirlpools, ein Eisbad, ein Regenerations- und Kraftbereich, Garderoben sowie Räumlichkeiten für Leistungsdiagnostik und Analyse geplant. Während dieser Bauphase bleiben die heutigen Aussenanlagen in Betrieb. Erst nach der Inbetriebnahme der neuen Schwimmhalle wird das bestehende Trainingsbecken im Aussenbereich ersetzt und mit einem Landebereich für Ski-Freestyle ergänzt. Die Fertigstellung der Aussenanlage – und gleichzeitig des gesamten Schwimmsportzentrums – ist für das Jahr 2029 vorgesehen.

Illustre Gäste bei der Grundsteinlegung

Die Arbeiten an der neuen Schwimmhalle haben im Herbst 2023 mit dem Aushub begonnen. Am 15. Mai 2024 fand im Beisein der Tessiner Regierungsrätin Marina Carobbio Guscetti, des stellvertretenden BBL-Direktors Martin Frösch, BASPO-Direktor Matthias Remund sowie Spitzenschwimmer Noè Ponti die feierliche Grundsteinlegung für die Schwimmhalle statt. Die ehemalige Ständerätin Marina Carobbio Guscetti ist seit 2023 Vorsteherin des Departements für Bildung, Kultur und Sport des Kantons Tessin und freut sich auf das neue Schwimmsportzentrum:  «Das Centro Sportivo Tenero etabliert sich immer mehr zu einem wichtigen nationalen Austragungsort für den Schweizer Schwimmsport. Ich bin überzeugt, dass das neue Schwimmsportzentrum dem Schwimmsport sowohl im Breiten- als auch im Spitzenbereich die nötigen Impulse geben wird. Ich hoffe, dass die neue Infrastruktur dazu beitragen wird, die Leistungen von Eliteschwimmerinnen und - schwimmer wie Noè Ponti weiter zu verbessern.»

Noè Ponti: Im CST zum Olympiamedaillengewinner gereift

Spätestens seit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 gehört Noè Ponti zu den grössten Schweizer Schwimmstars. Diese Position hat der Tessiner an den Kurzbahneuropameisterschaften 2023 eindrücklich untermauert, als er dreimal Gold und einmal Silber holte. Noè Ponti trainiert seit früher Kindheit im CST und ist vom geplanten Schwimmsportzentrum begeistert, wie er im Interview verrät.

Wie wichtig war das Sportzentrum Tenero für Ihre Karriere?

Noè Ponti: Meine Leidenschaft für das Schwimmen reicht weit zurück – schon im Alter von 6 Jahren habe ich hier mit dem Training für meine ersten Kinderwettkämpfe begonnen. So ist das CST rasch zu einem zweiten Zuhause geworden und hat mich als Sportler und als Mensch wachsen lassen. Die Möglichkeit, nur wenige Autominuten von meinem Wohnort entfernt in einem schönen Schwimmbad zu trainieren, in einem für alle Sportarten ausgestatteten Zentrum, war ungemein wertvoll und hat mich immer sehr motiviert.

Sie kennen das Bauprojekt für das neue Schwimmzentrum, das 2029 fertiggestellt sein wird. Was sind aus Ihrer Sicht als Sportler die wichtigsten Verbesserungen im Vergleich zu heute?

Noè Ponti: Die Verbesserungen sind enorm, angefangen bei den verschiedenen Schwimmbecken: Sie werden vielfältige Möglichkeiten für spezifische Trainings bieten – für Sommer- und Wintersportler. Künftig werden viele verschiedene Athletinnen und Athleten sowie Mannschaften gleichzeitig auf der Anlage trainieren können. Für Leistungssportler sehr wichtig ist der Regenerations- und Kraftbereich. Das neue Schwimmsportzentrum innerhalb des CST wird also ein ganz anderes Niveau aufweisen. Die Anlage liegt in einer wunderschönen Gegend praktisch am Seeufer. Dieses Angebot ist schlicht Weltklasse und nicht nur eine grosse Chance für den Schweizer Jugend- und Elitesport, sondern wird auch viele Schwimmer und Mannschaften aus ganz Europa anziehen. Wer weiss – vielleicht finden hier künftig sogar nationale und internationale Wettkämpfe statt.

Welche Impulse können von diesem neuen Schwimmzentrum für die Tessiner und Schweizer Schwimmbewegung ausgehen?

Noè Ponti: Für das Tessin und den Schweizer Schwimmsport ist dies eine einmalige Chance. Im Tessin gibt es einen grossen Mangel an Schwimmbädern. Dies gefährdet teilweise das Überleben von Vereinen, da sie nicht genügend Platz für Schwimmkurse finden. So bleibt auch der Nachwuchs weg. Es ist zwar nicht Aufgabe des neuen Schwimmsportzentrums, hier direkt Abhilfe zu schaffen, aber ich hoffe, dass der Tessiner Schwimmverband die Gelegenheit nutzen kann und zumindest die regionalen Jugendkader regelmässig für gemeinsame Trainingseinheiten hier beim CST zusammenziehen kann.

Werden wir Sie nach der Eröffnung des Schwimmzentrums im Jahr 2027 oft beim CST sehen?

Noè Ponti: Aktuell ist mein Fokus ganz auf Paris 2024 gerichtet. Ich habe mir noch keine Gedanken über die Zeit nach den Olympischen Spielen gemacht. Es ist wahrscheinlich, dass ich bis zum Sommer 2028, also bis zu den Olympischen Spielen in Los Angeles, im Tessin und damit am CST bleiben werde, um zu trainieren. Was danach passiert, ist noch völlig offen. Bei den übernächsten Spielen in Brisbane werde ich dann schon 31 Jahre alt sein – das ist für mich noch sehr weit weg.

Ein markanter Bau in der Parklandschaft des CST

Ebenfalls an der Grundsteinlegung der Schwimmhalle war das Planerteam der ARGE Studio Burkhardt + Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten. Ihr Projekt für das neue Schwimmsportzentrum ging 2017 unter dem Projektnamen «RIMINI» aus einem offenen Projektwettbewerb als Sieger hervor. Ihr Bau fügt sich gut in die Umgebung ein und setzt ein sichtbares Zeichen in der grossen Parklandschaft des nationalen Jugendsportzentrums. Die Schwimmhalle wird direkt neben dem neuen Unterkunftsgebäude des CST gebaut, das voraussichtlich bis Ende Juli 2024 fertiggestellt wird. Die rund 150 geladenen Gäste besichtigten im Anschluss an die Grundsteinlegung das neue Unterkunftsgebäude.

Architektur und Bauleitung

ARGE Studio Burkhardt + Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten, Zürich
Bauleitung

Baserga Mozetti Architekten AG, Muralto

Bauingenieur

Haller Ingenieure AG, Baar

Fassadenplanung

Patocchi Ingegneria Sagl, Cevio

Elektroplanung

HKG Engineering AG, Schlieren / Tecnoprogetti SA, Camorino

Haustechnikplanung

Gruenberg + Partner AG, Zürich / Rigozzi Engineering SA, Giubiasco

Planer Badewasseraufbereitung

Hunziker Betatech AG, Winterthur

Landschaftsarchitektur

Maja Leonelli Architettura del paesaggio Sagl, Chiasso

Baujahr

2023-2029

Projektleiterin Bauherr

Sabine Bachmann, BBL

Letzte Änderung 17.05.2024

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