Instandsetzung der Schweizer Residenz mit Garten in Bogota

Die Instandsetzung des denkmalgeschützten Ensembles aus Villa und Garten aus den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde im Rahmen einer Erdbebenertüchtigung durchgeführt.

Für alle Haupträume entstanden farbige, geometrische Deckenspiegel als Verkleidung für die im Rahmen der Erdbebenertüchtigung notwendigen Deckenverstärkungen. Die farbigen Decken verbinden die Idee des klassischen Deckenfrieses mit der Sensibilität zeitgenössischer Plastik. Das räumliche Gefüge der Villa, welches zwischen Klassizismus und Moderne wechselt, wurde neu interpretiert. Die Farbigkeit und Form der Decken wurden auf die jeweiligen Raumproportionen, die Lichtverhältnisse und die spezifischen Positionen der Türen und Fenster abgestimmt. So entstanden aufeinander abgeglichene, fliessende Beziehungen zu den Räumen innerhalb des Hauses und zum Garten. Im öffentlichen Erdgeschoss dominieren kräftige Farben, während die privaten Räume im Obergeschoss in dezenten Blau- und Grautönen gestaltet wurden. Die Bäder und Küchen und ein Grossteil der Haustechnik wurden zudem erneuert.

Für die Inneneinrichtung wurden eigens entworfene modulare Möbel mit solchen aus der Schweizer Spätmoderne kombiniert. Zum Beispiel wurde das Sofa Haussmann 310 von Trix und Robert Haussmann als Neuinterpretation des Chesterfieldsofas ausgewählt oder der Dietiker Rey-Stuhl von Bruno Rey mit seiner Kombination aus Metallverbindungen und traditionellem Schreinerhandwerk. Ohne auf Komfort verzichten zu müssen, können die Räume mit einfachem Umbau auf unterschiedliche Besucherzahlen und Anlässe angepasst werden.

Die Ausstattung der Residenz mit Kunstwerken aus der eidgenössischen Kunstsammlung reflektiert unterschiedliche Pole künstlerischen Schaffens der Schweiz zwischen der Nachkriegszeit und der Gegenwart. Werke von Meret Oppenheim und von Andreas Christen in Kombination mit zeitgenössischer Kunst verbreiten eine interessante und spannende Atmosphäre.

Der Garten wurde in enger Abstimmung mit der lokalen Gartendenkmalpflege sanft saniert und umgestaltet. Der wertvolle Pflanzen- und Baumbestand wurde erhalten und, wo nötig ergänzt. Der rückwärtige Garten wurde von späteren Einbauten befreit, um Raum für Empfänge und Veranstaltungen zu schaffen. Eine Terrasse mit einem gläsernen Regenschutzdach ergänzt die Aussengestaltung. Sämtliche Wege und Vorfahrten wurden unter der Verwendung von lokalem Backstein erneuert.

Architekten: Lütjens Padmanabhan Architekt*innen, Zürich / Manuel Villa Bogota

Letzte Änderung 16.01.2024

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