Das Verwaltungszentrum des Bundes auf dem Areal «Meielen Nord» in Zollikofen nimmt immer mehr Gestalt an. Drei von vier Bauetappen sind bereits realisiert – und die Gebäude punkten bei der Nachhaltigkeit: Der 2023 fertiggestellte Neubau am Eichenweg 5 ist wie bereits sein «Nachbar» am Eichenweg 3 mit dem «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) Platin» sowie den Labeln «Minergie-P-ECO» und «Gutes Innenraumklima» ausgezeichnet worden. Derzeit läuft der Ausbau der vierten und letzten Etappe.
«Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil – bei jedem Projekt».
Im Rahmen einer Einweihungsfeier für den Neubau erhielt das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL am 5. März 2024 das SNBS-Platin-Zertifikat. BBL-Direktor Pierre Broye fühlt sich beim eingeschlagenen Weg bestärkt: «Nachhaltigkeit ist beim BBL nicht blosses Lippenbekenntnis. Es ist integraler Bestandteil eines jeden Projekts – von der ersten Konzeptskizze und der Ausschreibung über die Fertigstellung bis zum Betrieb.» Auch bei der Realisierung der vierten und letzten Etappe in Zollikofen habe das BBL dieselben Ansprüche in Bezug auf die Nachhaltigkeit wie bei den vorigen Bauetappen, so Pierre Broye.
Alle Dimensionen der Nachhaltigkeit abgebildet
Der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS, der vom Bundesamt für Energie und dem Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS getragen wird, attestiert dem 2023 fertiggestellten Verwaltungsgebäude am Eichenweg 5 in Zollikofen die Erfüllung höchster Nachhaltigkeitsanforderungen. Die Beurteilung erfolgte mit 45 Indikatoren, die alle Dimensionen der Nachhaltigkeit – Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt – umfassend abbilden. Dazu gehören so unterschiedliche Aspekte wie Architektur, Verdichtung, Nutzungsangebot im Quartier, Gesundheit, schonender Einsatz der Ressourcen, Lebenszykluskosten, Treibhausgasemissionen im Betrieb und bei der Mobilität oder Energiebedarf- und produktion.
Vorbildliches Vergabeverfahren
Ein zweistufiger Gesamtleistungswettbewerb bildete die Basis für die städtebauliche Lösung und Aussenraumgestaltung des Areals sowie für das architektonische Projekt der ersten Etappe. Die weiteren Etappen sind das Ergebnis eines 2016 entschiedenen Gesamtleistungswettbewerbs. Das SNBS-Platin-Zertifikat honoriert die vorbildlichen Vergabeverfahren, Planungsprozesse und Ausführung. Daraus resultierte die hohe baukulturelle Qualität des neuen Zentrums.
Klimafreundliche Mobilität und Energieversorgung
Nach Abschluss aller Bauetappen werden rund 3'600 Menschen in den vier Verwaltungsgebäuden des Bundes in Zollikofen arbeiten. Die Mitarbeitenden profitieren von einem verkehrstechnisch ideal gelegenen Standort zwischen den Bahnhöfen Zollikofen und Oberzollikofen. Damit sind die Gebäude auf dem 41'000 Quadratmeter grossen, ehemaligen Industrieareal «Meielen Nord» einfach erreichbar und punkten bei der klimafreundlichen Mobilität. Das gesamte Areal ist zudem auf einen CO2-freien Betrieb ausgelegt. Die kompakten Baukörper halten die Temperatur stabil und legen die Basis für einen tiefen Energiebedarf. Dieser Bedarf wird dank guter Wärmedämmung und Nutzung der Abwärme zusätzlich gesenkt. Die Fassadenstruktur erlaubt trotz guter Eigenverschattung eine optimale Tageslichtversorgung. Mit Fotovoltaikanlagen auf dem Dach und einem Erdwärmesondenfeld im Boden werden erneuerbare Energiequellen genutzt. Dank der Vielzahl dieser architektonischen, baulichen und technischen Massnahmen haben die beiden Verwaltungsneubauten der zweiten und dritten Etappe neben «SNBS-Platin» jeweils auch das Label «Minergie-P-ECO» erhalten.
Flexible Nutzung und ein gutes Innenraumklima
Der Neubau am Eichenweg 5 beherbergt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA und zeichnet sich durch besondere Eleganz aus. Die Metallfassade wirkt filigran, aus der grosszügigen Eingangshalle führen repräsentative Treppen in halböffentliche Bereiche, die naturbelassenen Materialien sind hochwertig verarbeitet. In den Büroetagen spielt die Einrichtung mit warmen Schattierungen der Nationalfarbe: dunkel meliertes Rot für den Teppich, Weinrot bis Rotbraun für Einbauten und Besprechungssofas. Die Arbeitsplätze erlauben flexible Arbeitsweisen und fördern künftige Entwicklungen: Touch-Down-Arbeitsplätze, Desk-Sharing und digitale Infrastruktur für Remote Office sind Bestandteil des Nutzungskonzepts. Begegnungszonen und Rückzugsgelegenheiten ergänzen die Bürolandschaften. Und auch das Innenraumklima ist ausgezeichnet – wortwörtlich: Der Neubau ist mit dem Label «Gutes Innenraumklima» zertifiziert.
Die Auszeichnungen für den Neubau Eichenweg 5, Zollikofen
SNBS-Platin
Der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS wird vom Bundesamt für Energie und dem Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS getragen. Die SNBS-Zertifikate gibt es seit 2016 in den Stufen Silber, Gold und Platin.
MINERGIE-P-ECO
Der Minergie-Standard bildet die Basis für klimafreundliches Bauen. Bei Minergie-P-Gebäuden wird die Gebäudehülle für eine maximale Energieeffizienz (bis zu 50% tieferer Gesamtenergiebedarf) und ein optimales Innenraumklima noch besser gedämmt. Der Zusatz ECO steht für ein besonders ökologisches und kreislauffähiges Gebäude.
GI 2.0 – GUTES INNENRAUMKLIMA®
Das Label zeichnet in Neubauten und umgebauten Bestandesbauten das Innenraumklima aus. Neben der Bestimmung von chemischen Schadstoffen in der Raumluft steht die systematische Überprüfung der Hygiene von Lüftungsanlagen im Fokus des Labels. Der Neubau am Eichenweg 5 in Zollikofen ist das erste Gebäude, das nach dem neuen Reglement (GI 2.0) zertifiziert wurde.
| Architektur: | Bauart Architekten und Planer AG, Bern |
| Totalunternehmer: | Marti Gesamtleistungen AG, Bern |
| Bauingenieur: | Bächtold & Moor AG, Bern |
| Fassadenplanung: | MCS & Partner AG, Wettingen |
| Elektroplanung: | HHM Bern AG, Bern |
| Haustechnikplanung: | Gruner Roschi AG, Köniz |
| Landschaftsarchitektur: | w+s Landschaftsarchitekten AG, Solothurn |
| Baujahr: | 2020 - 2023 |
| Projektleiter Bauherr: | André Speck BBL/PM |
| Fotograf und Copyright: | Rolf Siegenthaler, Bern |
Die vier Gebäude auf dem Areal «Meielen Nord» in Zollikofen.
Verwaltungsgebäude Eichenweg 5, Zollikofen: Westfassade mit Haupteingang
Die Südfassade zeigt die filigrane Struktur, die für Eigenverschattung sorgt.
Blick in den Innenhof am Eichenweg 5.
Die Gestaltung des Eingangsbereichs. Die Treppe rechts führt ins Foyer und in weitere halböffentliche Bereiche. Links der gesicherte Eingang für Mitarbeitende.
Die im Boden eingefasste Windrose ist Teil der Signaletik innerhalb des Gebäudes.
Blick in den Restaurantbereich.
Sogenannte «Social Hubs» sind Begegnungszonen.
In den Büroetagen spielt die Einrichtung mit warmen Schattierungen der Nationalfarbe: dunkel meliertes Rot für den Teppich, Weinrot bis Rotbraun für Einbauten und Besprechungssofas
Bild der Zertifikatsübergabe vom 5. März 2024
Letzte Änderung 07.03.2024