Schweizerisches Landesmuseum, Zürich

Erweiterungsbau und Sanierung Kunstgewerbeschulflügel (Etappe B)

Seit der Eröffnung des von Gustav Gull geplanten Schweizerischen Landesmuseums in Zürich im Jahr 1898 ist wegen Platzmangels eine Erweiterung immer wieder projektiert, aus verschiedenen Gründen aber nie realisiert worden. Zudem wurde das Museum seit seiner Erbauung über 100 Jahre lang nicht substanziell saniert.

Am 2. März 2012 erfolgte der Spatenstich für den Erweiterungsbau und die Sanierung des Kunstgewerbeschulflügels als offizieller Startschuss für die Baumassnahmen der Etappe B. Das Bauprojekt wird moderne und zeitgemässe Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Betriebsräume bereitstellen, welche den Anforderungen an ein nationales kulturhistorisches Museum im 21. Jahrhundert gewachsen sind. Der Erweiterungsbau und der sanierte Kunstgewerbeschulflügel werden folgende Nutzerbedürfnisse abdecken:

  • flexible, gut erschlossene, zusammenhängende Ausstellungsflächen
  • eine öffentliche Bibliothek mit Ausblick in den Platzspitzpark und auf die Limmat
  • ein attraktives Studienzentrum für Studierende und Fachkollegen
  • die Aufwertung des Zugangs durch eine Rückverlagerung des Haupteingangs an seinen ursprünglichen Ort, das halbrunde zentral Portal
  • die Aufwertung der Empfangssituation durch ein neues grosszügiges besucherfreundliches Foyer mit Museumsshop, Besucherdesk und Museumsbistro
  • eine übersichtliche Besucherführung
  • ein Museumsrestaurant im Erdgeschoss des Kunstgewerbeschulflügels
  • die Aufwertung der Hof- und Aussenräume

Gesamtfigur aus Alt und Neu
Der Entwurf für die Erweiterung des Landesmuseums basiert auf den architektonischen Motiven, die auch den Gull'schen Bau von 1898 bestimmen: die Aneinanderreihung unterschiedlicher Gebäudeteile, eine Dachlandschaft und steinerne Fassaden. Durch diese Verwandtschaft kommunizieren Alt- und Neubau miteinander und bilden eine neue Einheit.

Die offene Figur der Gull'schen Anlage mit ihren flügelförmigen Gebäudeteilen wird durch einen weiteren Flügel ergänzt, der an zwei Stellen mit den vorhandenen Baukörpern verschmilzt und so die U-förmige Figur zu einem Ring schliesst. Zentrales Motiv des Neubaus ist die Brücke, die eine räumliche und visuelle Beziehung zwischen Park und Museum herstellt. Die Brücke als steinerne Skulptur ist als Massivbau konzipiert. Ein Weg durch die Anlage verbindet den Park mit der Stadt und stärkt so das Museum als urbanen Ort.

Erlebnisweg für den Besucher
Der Weg ist auch in der Organisation der Ausstellungsräume ein zentrales Motiv: Der Neubau interpretiert die Typologie des Museums als räumliche Formulierung eines Wegs, auf dem sich die Besucher an den Exponaten vorbei durch die Ausstellung bewegen. Er wird durch unterschiedlichste Orte gebildet, die sich über Dimension und Proportion, Lichtstimmung, Ausblicke in die Umgebung und visuelle Verbindungen der Räume untereinander definieren.

Die Wechsel- und Dauerausstellungsflächen verbinden Alt- und Neubau in einem Rundgang miteinander. Die Ausstellungsräume sind als flexible Werkhallen für Wechselausstellungen konzipiert und ermöglichen so einen zeitgemässen Ausstellungsbetrieb.  

Projektleitung Bauherrschaft
Hanspeter Winkler

Architektur
Christ & Gantenbein, Basel

Baumanagement
Proplaning AG, Basel

Ultima modifica 31.01.2023

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