Magglingen, BASPO, Hochschule Hauptgebäude

Ausgangslage
Hoch über dem Bielersee und von weitem sichtbar, liegen die Unterkunfts- und Schulgebäude des Bundesamtes für Sport auf dem ersten Hügelzug des Jura. Aufgrund veränderter Raumbedürfnisse und infolge des fortgeschrittenen Lebenszyklus wird die Hochschule (Baujahr 1970) einer Gesamtsanierung unterzogen.

Der Sport hat seit den neunziger Jahren in verschiedener Hinsicht in unserer Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Auf Basis des Konzeptes Sportpolitik aus dem Jahr 2000 hat sich der Bundesrat unter anderem zum Ziel gesetzt, zur Förderung der Volksgesundheit den Anteil der bewegungsaktiven Menschen zu erhöhen sowie den Nachwuchssport und den Spitzensport zu fördern. Diese Entwicklung führte am Bundesamt für Sport BASPO hauptsächlich im Hauptgebäude der Hochschule zu neuen Raumbedürfnissen. Das Projekt der spaceshop Architekten, Biel ging aus dem Architekturwettbewerb im Jahre 2001 als Sieger hervor.

Das Zentralgebäude der Eidgenössischen Turn- und Sportschule Magglingen wurde von Max Schlup (Architekt Kongresshaus Biel und Gymnasium Strandboden Biel) erbaut. Der Stahlskelettbau ist mit einer Cortenstahl-Vorhangfassade verkleidet. Der multifunktionale, aus Büros, Hörsälen, Klassenzimmern, Aula, Bibliothek und Schwimmhalle bestehende Komplex ist geschickt in eine Geländestufe eingefügt. Auf der grossen Terrassenplattform steht ein präzis geschnittener Körper aus 2 Normalgeschossen, der über dem einspringenden, transparenten Foyer zu schweben scheint. Darunter liegen weitere, wesentlich ausgedehntere Stockwerke, wiederum auf Stahlstützen vor vollverglaster Schwebezone. (Auszug aus dem Bauinventar der Denkmalpflege des Kantons Bern).

Kernidee des Sanierungskonzeptes
Die bestehende Anlage besitzt eine hohe architektonische Qualität und die Einbindung in die Landschaft und das Terrain stimmt. Sie soll unter Aufwertung der Licht- und Stimmungsverhältnisse verdichtet werden. Durch das Einfügen von Lichtpixeln wird einerseits Tageslicht ins Gebäudeinnere geführt, andererseits aber auch eine neue Identität erzielt. Die Lichtpixel zeigen sich auf der Terrasse, schaffen eine Verbindung zwischen Aussen und Innen und erleichtern die Orientierung im Gebäude.

Projektbeschrieb
Der Gebäudekomplex bleibt in seiner bestehenden Form erhalten. Durch eine interne Umorganisation der Nutzflächen und durch die Verbreiterung der entlang der Fassade angeordneten Bürozone kann die Ausnutzung optimiert und zusätzliche Nutzfläche geschaffen werden. Durch das Aufbrechen der zwei Hauptgeschosse unter der Terrasse mit Oblichtern kann das Gebäudeinnere trotz der grossen Gebäudetiefe mit Tageslicht versorgt werden. Mit der Aufwertung der Tageslichtsituation im Gebäude verbessert sich die Arbeitsplatzqualität für die Mitarbeiter. Jeder Arbeitsplatz und die Innenzone auf Ebene 2 und 3 werden an der Fassade oder durch die Oblichter von Tageslicht erreicht und belichtet. Die Wegführung wird vereinfacht und übersichtlicher gestaltet. Die interne Verbindung ins angrenzende Hotel auf der Ebene 3 wird geklärt. Das bestehende, konsequent durchgehende Tragsystem und die Leichtbauweise der Trennwände erlauben eine, auf dem bestehenden Raster der Fassade aufbauende, hohe Flexibilität für künftige Raumanpassungen.

Die Aussenfassaden wurden durch neue Fassadenelemente entsprechend den neuen technischen Anforderungen bezüglich winterlicher Wärmedämmung und sommerlichem Wärmeschutz, innere Dampf- und äussere Wasserdichtigkeit saniert. Die bestehenden äusseren Lisenen und die äusseren Verkleidungsbleche aus Cortenstahl wurden wieder verwendet.

Umbau und Sanierung Dezember 2008 bis September 2010
Im Dezember 2008 konnte mit den Umbau- und Sanierungsarbeiten begonnen werden. Nach einer längeren Abbruch- und Demontagephase begannen im Frühling 2009 die Baumeisterarbeiten und der Ersatz der Aussenfassade. Parallel dazu wurden die Flachdächer saniert und die Rohbauinstallationen durchgeführt. Bis Ende 2009 war die Gebäudehülle wieder dicht. Im Jahr 2010 wurden die Innenausbauarbeiten durchgeführt. Der Bezug des sanierten Gebäudes erfolgt im Oktober 2010.

Gesamtkosten:
28 Mio.

Termine:
- Baubotschaft 2007
- Baubeginn Herbst 2008
- Bezug Herbst 2010

Realisierungsverantwortlicher:
Alfred Roth, BBL

Projektleiter:
Urs Kölliker, BBL

Generalplaner:
spaceshop Architekten + Planer GmbH, Biel

Letzte Änderung 06.08.2010

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