Schweizerisches Landesmuseum Zürich

Sanierung Altbau 1. Etappe 2005 - 2009

Nach mehrjährigen, umfassenden Sanierungsarbeiten werden am 1. August 2009 die Räume des Schweizerischen Landesmuseums mit einer Dauerausstellung für das Publikum wieder geöffnet.

Die Statik des Gebäudes aus dem Jahr 1898 wurde saniert, die Erdbebensicherheit erhöht und Brandschutzmassnahmen ausgeführt, die technischen Installationen weitgehend erneuert und die Gebäudehülle energietechnisch verbessert.

Von 2005 bis 2007 wurden Sanierungsmassnahmen im Sockelgeschoss ausgeführt: die Decken des Erdgeschosses wurden durch eine von unten betonierte, gewölbte Decke verstärkt, wodurch gleichzeitig die Traglasten und die Erdbebensicherheit erhöht und die Anforderungen des Brandschutzes erfüllt werden. Ein Energieleitungskanal im Boden versorgt nun das ganze Gebäude mit Wasser-, Heizungs-, Elektro- und Klimainstallationen.

Die oberirdischen Baumassnahmen im Bahnhofflügel liefen von Oktober 2007 bis Februar 2009. Der grösste Eingriff bestand im Ersatz der Gewölbedecke zwischen Erdgeschoss und Ruhmeshalle. Die poröse, in ihrer Tragwirkung als echte Gewölbe problematische, unarmierte Schlackenbetonkonstruktion wurde sorgfältig abgebrochen, bei einer konstanten Überwachung der Erschütterungen, um Schäden an den Originalfresken von Ferdinand Hodler zu vermeiden. Um die Stabilität des Gebäudes im Bauzustand zu gewährleisten wurden die Fassaden mit einem provisorischen Stahlskelett ausgesteift.

Die abgebrochene Decke wurde durch neue Betongewölbe ersetzt, welche geometrisch dem Originalzustand entsprechen. Sie lassen höhere Traglasten zu, die den Anforderungen des Museumsbetriebs entsprechen, zudem gewährleisten sie die Erdbebensicherheit und nehmen Installationen wie Bodensteckdosen zur Versorgung der Ausstellungsflächen auf.

Die Massnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes bestehen, nebst den oben beschriebenen Verstärkungen der Decken, in der horizontalen Brandabschnittbildung mittels Brandschutztüren sowie im Bau eines neuen Fluchttreppenhauses. Verbunden mit diesem wurde ein neuer Warenlift gebaut, der einzige im ganzen Gebäude. Er stellt auch weitgehend die behindertengerechte Erschliessung sicher.

Um die konservatorischen Anforderungen an das Klima erreichen zu können, wurde der gesamte Projektperimeter mit einer Art Doppelfassade ausgerüstet und minimal mechanisch belüftet. Im Brüstungsbereich dieser Kastenfenster sind der Mechanismus eines von unten aufgezogenen Sonnenschutzes, Heizkonvektoren und Quellluftauslässe untergebracht.

Projektverfasser:
Christ & Gantenbein Architekten ETH SIA BSA, Basel

Projektleitung BBL:
Aldo Ostini

Bauleitung:
Proplaning AG, Basel

Letzte Änderung 28.07.2009

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