Schlossdomäne Wildegg wird sanft in Stand gesetzt

Im Rahmen eines dreijährigen Bauprogrammes wird die Schlossdomäne Wildegg sanft saniert. Die Sanierung betrifft einerseits den Aussenraum mit den Bruchsteinmauern sowie das gesamte Wasserleitungssystem. Andererseits werden die Innenräume des Schlosses mit gezielten baulichen Massnahmen schonend konserviert.

Sanierung der Bruchsteinmauern: Auf dem Burghügel verlaufen vielerlei Bruchsteinmauern entlang der verschiedenen Gärten - dem Gemüseziergarten und dem Rosengarten - sowie entlang den Reben. Diese Mauern zeigen Anzeichen von Verfall und werden im Verlaufe der nächsten drei Jahre instand gesetzt.

Sanierung der Wasserleitungen: Über das gesamte Areal verläuft ein verzweigtes Wasserleitungssystem: Von den zwei Quellfassungen im Domänenwald über die Wasserversorgung im Schloss und auf dem Gutshof bis zum Sodbrunnen werden alle Leitungen saniert.

Sanierung des Schlosses: die Bausubstanz des Gebäudes wird durch Sanierungs- und Konservierungsmassnahmen instand gesetzt. Die Innenräume werden in drei Etappen konserviert, da auf den Museumsbetrieb - das Schloss ist jeweils von April bis Oktober für die Besucher geöffnet - Rücksicht genommen werden muss. Die Arbeiten erfolgen im Rahmen eines vom Schweiz. Landesmuseum entworfenen Museumskonzeptes.

Dieses sieht vor im Schloss den Zustand zwischen 1912 und 1930, der Einrichtung von Hans Lehmann, dem damaligen Direktor des Schweiz. Landesmuseums, zu erhalten. Das Schloss hat damals eine Einheit von Hülle und Einrichtung erhalten, die ihm eine Sonderstellung innerhalb der Schweizerischen Museumslandschaft einräumt.

Geschichte
Die Burg Wildegg wurde im 13. Jahrhundert von den Habsburgern erbaut um den regionalen Einfluss gegen die Kyburger auf der gegenüber liegenden Lenzburg zu festigen. 1483 wurde sie von der Familie Effinger, einem Berner Geschlecht, erworben. Im Verlaufe der Jahrhunderte erfuhr die Burg eine wechselhafte Baugeschichte: mehrfache Brände zerstörten sie und sie wurde teilweise wieder neu aufgebaut, Wehrtürme entstanden und verschwanden. Da im 18. Jahrhundert für eine wehrhafte Burg kein Bedarf mehr war, wurden die Wehranlagen nach und nach abgetragen und allmählich wurde die Burg zum heutigen Schloss um- und ausgebaut.

Bis 1912 war Schloss Wildegg im Besitz der Familie Effinger. Julie von Effinger vererbte die Schlossdomäne der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Die Domäne gehört heute zur Gruppe der Schweizerischen Landesmuseen. Sie umfasst nicht nur das Schloss, welches ein Wohnmuseum ist, sondern den ganzen Burghügel mit dem Ziergarten und dem Rebberg sowie den dazugehörigen Bauernhof und dessen Ländereien bis hin zur Jodquelle am Fusse des Hügels. Diese Sanierungsmassnahmen leisten einen Beitrag dieses einmalige Kulturdenkmal zu erhalten und weiterhin einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Letzte Änderung 14.11.2006

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