Bern, Energiekonzept am Guisanplatz 1

Die Bürogebäude am «Guisanplatz 1» in Bern Wankdorf zeichnen sich neben ihrer modernen Architektur auch durch ihr intelligentes und ökologisches Energiekonzept aus. Dieses ist ein Paradebeispiel für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Es basiert auf der thermischen Nutzung von statischen Pfählen und setzt vollständig auf eine ökologische Energieerzeugung mittels der verfügbaren erneuerbaren Energieträger. Das Gebäude 1b ist mit den Labels «Minergie-P-ECO», «Gutes Innenraumklima» und der Platin-Zertifizierung für den «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» ausgezeichnet worden.

Ausgangslage für die Entwicklung des Konzeptes war eine Analyse der einsetzbaren Energiesysteme. Die Ergebnisse der Analyse zeigten, dass Wärme und Kälte im Wesentlichen mittels Abwärmenutzung, Erdsonden und Energiepfählen sowie durch ein Free-Cooling-System bereitgestellt werden können.

Speziell ist die sequenzielle und mehrstufige Energieaufbereitung für die Erzeugung der Wärme und die Kälte, welche einen tiefen Primärenergieverbrauch ermöglicht. Auch die Systemtemperaturen für die Heiz- und Kühlanlagen werden auf diese Weise erreicht.

Die Kühlwerke auf dem Dach der Neubauten am Guisanplatz
Die Kühlwerke auf dem Dach der Neubauten am Guisanplatz

Free-Cooling-System

Um das hohe Temperaturniveau für die Kühlung der Gebäude zu erreichen und auch im Sommer angenehme Raumtemperaturen zu garantieren, wurden auf den Dächern der Gebäude Kühlwerke installiert. Die Wärmetauscherflächen der Kühlwerke werden zur Effizienzsteigerung mit Regenwasser besprüht - statt wie üblich mit Trinkwasser. Durch dieses Free-Cooling-System kann im Sommer mindestens die Hälfte der benötigten Kühlenergie gedeckt werden. Die restliche Energie wird durch die Erdsonden und die Aktivierung von Energiepfählen gewonnen. Diese Energiepfähle haben eine Doppelfunktion; sie dienen sowohl als Erdwärmetauscher als auch der Statik der Gebäude.

Heizen mit interner Abwärme und Erdwärme

Die Beheizung sicherzustellen ist aufgrund der hohen Wärmedämmung der Gebäudehülle weniger komplex. Der grösste Anteil der Wärmeenergie wird durch die zentrale Erdwärmesondenanlage bezogen, die auch für die Kühlung genutzt wird. Zusätzlich wird im Winter die interne Abwärme genutzt. Dazu wird Abwärme, welche von Personen, verschiedenen Anlagen und Maschinen abgegeben wird, mittels Wärmepumpen auf ein nutzbares Temperaturniveau gebracht und im Gebäude verteilt.

Die Wärmepumpen im Untergeschoss
Die Wärmepumpen im Untergeschoss

Durch die geschickte Anordnung der Techniksysteme fügen sie sich ins Gestaltungkonzept der Gebäude ein und sind quasi unsichtbar.

Fachberatung Gebäudetechnik Bauherrschaft
Christof Vollenwyder

Gebäudetechnikplanung
Aebi & Vincent Haustechnik (ehem. PGMM), Bern

Heizung, Lüftung, Klima
Geotherm SA, Belfaux, Erdsonden

Adolf Krebs AG, Thun, Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und Kälteanlagen

Heizung, Lüftung, Klima
Geotherm SA, Belfaux, Erdsonden
Adolf Krebs AG, Thun, Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und Kälteanlagen
Lüftungs- und Klimaanlagen
Hälg & Co. AG, Bern, Wärmeverteilung und Kälteanlagen,
Lüftungs- und Klimaanlagen
Badertscher + Co AG, Bern, Lüftungsanlagen

Letzte Änderung 01.02.2023

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